Paartherapie
Emotionsfokussierte Therapie
(EFT)
nach Sue Johnson
Die bindungsbasierte Paartherapie
Die bindungsbasierte, Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT) nach Sue Johnson
Was ist EFT?
Die Emotionsfokussierte Therapie (EFT) nach Sue Johnson ist eine bindungsbasierte Paartherapie. Sie ist ein strukturierter Ansatz für die Paartherapie, die auf der Wissenschaft der Bindung von Erwachsenen basiert. EFT wurde in den 1980er Jahren entwickelt und im Laufe der Jahre von der Begründerin Dr. Sue Johnson und anderen Forschern verfeinert. Dieser Ansatz, der sich auf mehr als 30 Jahre Forschung stützt, wurde auf Einzelpersonen und Familien ausgeweitet.
Viele Studien belegen, dass es sich um die erfolgreichste und am besten validierte Form der Paartherapie weltweit handelt.
Die Entstehung der EFT
Lange ging man in der Paartherapie von der Überzeugung ausgegangen, dass eine gesunde Beziehung nur möglich wäre, wenn beide Partner lernen, vernünftig miteinander umzugehen. Die Paartherapie konzentrierte sich darauf, Bedürfnisse auf rationaler Weise mitzuteilen, sodass ein gegenseitiges Verständnis erreicht werden konnte. Starke Emotionen wurden als hinderlich oder störend für diesen Prozess angesehen und neue Kommunikationsfähigkeiten wie "Ich-Aussagen" oder "empathisches Zuhören" wurden häufig gelehrt und geübt.
In den 1980er Jahren entdeckte Sue Johnson, die Begründerin der EFT, zusammen mit Leslie Greenberg, dass Paare eine Art "Tanz" miteinander vollführten, wobei sich der eine zurückzog und der andere sich an ihn klammerte oder ihn verfolgte.
Sie stellten fest, dass sich diese Muster mit Hilfe der Bindungstheorie erklären lassen, die von dem britischen Psychiater John Bowlby beschrieben wurde. Die Bindungstheorie besagt, dass Kinder sich von ihren primären Bezugspersonen emotional gesehen und gehört fühlen müssen, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Wenn diese Beziehung nicht sicher ist, entwickeln sie verschiedene Formen der unsicheren Bindung:
-
unsicher-ambivalentes Bindungsmuster
-
unsicher-vermeidendes Bindungsmuster
-
desorganisiertes Bindungsmuster
Sue Johnsons Forschungen haben gezeigt, dass diese Bindungsstile auch in den Beziehungen Erwachsener eine Rolle spielen, denn genau wie Kinder wollen sich auch Partner in ihrer Bindung und Liebe zueinander sicher fühlen.
In Studien wurde nachgewiesen, dass Erwachsene eine sichere Bindung zu ihren Partnern brauchen, um sich geliebt zu fühlen. Ist die Bindung unsicher, verursacht das ein hohes Maß an emotionalem Leid.
Der EFT-Ansatz hilft dabei, diesen Stress zu regulieren und eine sichere emotionale Bindung wiederherzustellen. Im Mittelpunkt des therapeutischen Ansatzes steht die emotionale Regulierung, welche für eine gesunde Liebesbeziehung unverzichtbar ist.
Die Grundlagen von EFT
Eine sichere Bindung ist für unsere psychische Gesundheit und unser allgemeines Wohlbefinden unerlässlich. Die Bindungstheorie stellt die menschliche Verbindung und die Stärke der Bindungen in den Vordergrund. Sie bietet den Rahmen für dauerhafte menschliche Beziehungen.
EFT stellt die Emotionen und Gefühle, die wir haben, in den Mittelpunkt des therapeutischen Prozesses. Emotionen werden als die grundlegende Basis unsers Wesens angesehen und ermöglichen es uns, einen Sinn in unserem Leben zu finden und unsere Erfahrungen zu verarbeiten.
EFT wird Ihnen helfen, die Muster zu erkennen und zu verstehen, die in Ihrer Beziehung Leid und Schmerz verursachen. Dann zeigt Ihnen EFT, wie Sie sich Ihrem Partner nähern und seine Gefühle und Bedürfnisse in einer Weise zum Ausdruck bringen können, die ihm hilft, auf Sie einzugehen. Dies wird Ihnen helfen, eine sichere und dauerhafte Bindung in Ihrer Beziehung aufzubauen, die Nähe, Vertrauen und Verbundenheit schafft.
Liebe in den Augen von EFT
Liebe kann für uns Menschen die wichtigste Quelle von Glück, Sinngebung und Gesundheit sein. Fast jeder spürt das in sich.
Warum verfangen wir uns als Paar dann doch in Streitigkeiten, Verletzungen und Distanz?
Gibt es einen Fahrplan, um Liebe neu zu entdecken?
Die bindungsorientierte EFT gibt Antwort!
Liebe kann schwierig sein. Als Paar streiten Sie vielleicht über das Bekommen oder Großziehen von Kindern und Themen wie Geld, Wohnen, Sex oder gemeinsame Zeit. Möglicherweise sind durch zu viel Arbeitsstress oder eine Affäre Verletzungen entstanden.
Die bindungsorientierte Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT) hilft zu entdecken, dass:
-
hinter den Diskussionen über unterschiedliche Themen oft das gleiche negative Muster steckt
-
dieses Muster erkannt, verstanden und zusammen gestoppt werden kann
-
die neu erworbene Sicherheit einen Raum schafft, um einander auf einer tieferen Ebene wiederzufinden
-
sich damit die Tür öffnet, um Verletzungen zu vergeben
-
konstruktiv über schwierige Themen geredet werden kann, ohne die Verbundenheit miteinander zu verlieren.
Was passiert in einer EFT-Paartherapie?
Sie als Paar stehen im Mittelpunkt. Mit EFT haben wir einen Fahrplan und gleichzeitig hat jedes Paar seinen eigenen persönlichen Weg.
-
Beim Orientierungsgespräch erhalten Sie jeweils einen Fragebogen zum Ausfüllen.
-
In dem Orientierungsgespräch widmen wir uns Ihrem Anliegen und Sie erfahren dadurch, wie wir in der EFT-Paartherapie arbeiten. Sie können erspüren, ob "die Chemie" stimmt.
-
Nach den ersten Sitzungen vereinbaren wir mit jedem von Ihnen eine Einzelsitzung.
-
Im weiteren Verlauf arbeiten wir mit Ihnen als Paar.
-
Manchmal sind zusätzliche Einzelsitzungen hilfreich oder nötig.
-
Wir sehen unsere Paare normalerweise bis zu 20 Sitzungen.
-
Sie können den Verlauf der Paartherapie positiv beeinflussen und deutlich beschleunigen, wenn Sie sich als Paar zwischen den Sitzungen Zeit füreinander nehmen, um neue Impulse zu vertiefen und zu verinnerlichen.
Empfohlene Literatur:
Buch: Sue Johnson: "Halt mich fest - Sieben Gespräche über lebenslange Liebe", Jungfermann Verlag - erhältlich in jeder Buchhandlung
DVD: "Hold Me Tight: Gespräche für Verbundenheit mit Dr. Sue Johnson" - zu bestellen direkt beim EFT- Ausbildungszentrum in Hannover (www.eft-ausbildungszentrum.de)